Luca Martin
Komponist

Luca Martin

Der gebürtige Basler Luca Martin (*1962) studierte zunächst Violine bei Alexander Zöldy und im Anschluss daran Komposition/Musiktheorie bei Jacques Wildberger und Thomas Kessler an der Hochschule für Musik Basel. Er besuchte Meisterkurse bei Luciano Berio, Vinko Globokar und absolvierte zuletzt 2016 eine Masterclass beim Schweizer Komponisten Dieter Ammann.
Erste Kompositionen entstanden während des Studiums, wie etwa die Meditation für Violine solo und Tonband, die er am elektronischen Studio Basel, mit dem Komponisten Guy Rebel (IRCAM/Paris) erarbeitete.

Nach einem weiteren Studium im Fach Gesang, an der Hochschule für Musik Köln, das er mit der Künstlerischen Reifprüfung beendete, verfolgte Luca Martin zunächst eine Laufbahn als Opernsänger.

1993 war er Finalist im Internationalen Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Sein Debüt als Opernsänger erfolgte 1994 an der Oper der Stadt Köln in Verdis „Macbeth“. Luca Martin gastierte u.a. an der Deutschen Oper am Rhein (Düsseldorf), Oper der Stadt Köln, Nationaltheater Mannheim, Theater Bielefeld, Theater Dortmund, Staatstheater Mainz, Staatstheater Kassel. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen- und Fernsehproduktionen und CD-Produktionen (WDR, Deutschlandradio, Schweizer Fernsehen/SF 1) dokumentieren seine sängerische Tätigkeit. Luca Martin sang unter der Leitung von Michelangelo Veltri, James Conlon, Philippe Auguin, John Fiore, Francesco Corti, Jonathan Seers, Martin Fischer-Dieskau, Claus Peter Flor und Hubert Soudant.

Neben seiner Bühnenlaufbahn als Opern- und Konzertsänger widmet sich Luca Martin seit 2009 eingehend seinem kompositorischen Schaffen.
2009 wurden im Ackermannshof Basel drei Vorstudien zur Oper Passion Jo uraufgeführt, für die er vom Fachausschuss Basel/Baselland einen Kompositionsauftrag erhielt.
Das Aargauer Kuratorium förderte ihn 2012 mit einem Atelieraufenthalt in London. Während dieser Zeit konnte er intensiv an seiner Oper Passion Jo arbeiten.
2014 gewann er beim Kompositionswettbewerb Styria Cantat, den 1. Preis für sein Chorstück nihil. Die Uraufführung des preisgekrönten Werks fand 2015 im Stefaniensaal in Graz statt und wurde durch den ORF aufgezeichnet.
Im Mai 2016 gelangte seine säkulare Messe, unter dem Titel Missa de homine, für Soli, Chor und Orchester, durch Cantate Basel, in der Martinskirche Basel zur Uraufführung.
Luca Martins vier Orchesterstücke death dances4all standen im Finale des ersten Basel Composition Competition und wurden vom Kammerorchester Basel, unter der Leitung von Frank Ollu, am 16.2.2017 im Theater Basel uraufgeführt.
Luca Martin wurde im November 2017 mit einem Werkbeitrag des Aargauer Kuratoriums ausgezeichnet.
Im Mai 2019 fand in Solingen und Remscheid die Uraufführung von [pi:ps] diary (Auszüge aus den Tagebüchern des Samuel Pepys) statt; eine Auftragskomposition der Bergischen Symphoniker, für Bariton, Mezzosopran, Violine solo und grosses Orchester.
2020 gelangten in Zürich seine „Four Songs“ für Mezzosopran und Klavier zur Uraufführung.